12 Dez Der Dachstein: Unsere Historie hat Zukunft
Dachsteine haben eine lange Vergangenheit – milliardenfach haben sie sich auf den Dächern bewährt. Und sie haben eine noch längere Zukunft vor sich. Sie machen Dächer fit für zukünftige Aufgaben, ob in der Sanierung oder im Neubau. Nicht nur die Aufgabe, Häuser und Klima nachhaltig zu schützen und über Generationen Wind und Wetter zu trotzen. Sondern auch die Aufgabe, mit PV- und Solarsystemen Energie und Wärme zu produzieren.
BMI ist der einzige Hersteller in Deutschland, der beides aus einer Hand bietet: Steil- und Flachdachsysteme für Wohn- und Nutzgebäude. Das Unternehmen verfügt über jahrzehntelange Erfahrung rund um das Dach und legt seinen Fokus auf innovative Dach- und Bauwerkslösungen, die für mehr Wohnkomfort, Werterhalt, Sicherheit und Schutz sorgen.
Wir haben uns mit Jens Brückmann (Dachdeckermeister und Systemberater der Region Rhein-Main-Neckar) von BMI über die Zukunft und auch die Vergangenheit des Dachsteins unterhalten.
Damals wie heute verkauft Braas immer noch die Frankfurter Pfanne mit großem Erfolg. Nehmen Sie uns doch kurz mit in die Vergangenheit und zu den Anfängen von Braas.
Jens Brückmann: Gerne. Vor fast genau 70 Jahren begann Rudolf H. Braas mit der Produktion von Betondachsteinen. In den frühen 1940er-Jahren hatte er in Kärnten Betondachsteine kennen gelernt. Zwischen 1945 und 1948 entwickelte er dann im Taunus eine Dachsteinmaschine, mit der man bereits deutlich effizienter produzieren konnte, bis er schließlich 1953 sein Werk auf das sogenannte Strangpressverfahren des englischen Ingenieurs Harold Carter umstellte. Ein Jahr später brachte er dann schon die Frankfurter Pfanne auf den Markt, die unsere Dachsteinwerke noch heute produzieren. 1960 betrug der Marktanteil der Dachsteine nur 12 %, mit 88 % dominierten damals Dachziegel. Doch das änderte sich schnell. 1968 wurden in Westdeutschland erstmals mehr Dachsteine als Dachziegel produziert. Im Jahr 1974 betrug ihr Anteil sogar 68 %. Ab dann war es allerdings rückläufig. 1999 hatten Dachsteine und Dachziegel mengenmäßige Marktanteile von jeweils 45 %.
Und wie sieht es heute aus?
Jens Brückmann: Heutzutage werden Dachsteine überwiegend bei Neubauten eingesetzt, da sie kostengünstiger sind als Dachziegel. Die Pluspunkte wie höhere Stabilität, exakte Maßhaltigkeit und Langlebigkeit sind natürlich weitere Argumente. Dachziegel werden dagegen sehr häufig für Sanierungen gekauft. Die Dachziegel gelten bei vielen Bauherren ästhetischer als Betondachsteine, was wahrscheinlich an den glatten Oberflächen und den besonderen Farbtönen liegt.
Braas hat bei der Entwicklung deshalb schon früh daraufgesetzt, die Oberflächen von Dachsteinen glatter und farbig zu gestalten. Im Laufe der Jahre haben wir mit unterschiedlichen Mischungen und Beschichtungen vier Dachstein-Varianten entwickelt. Vom Basisprodukt – der Classic-Qualität bis hin zur Aerlox-Technologie, unser Quantensprung in der Dachsteintechnologie. Mit ihr reduziert sich das Gewicht des Dachsteins – je nach Profil – um bis zu 30%, bei gleichbleibender Qualität und Festigkeit.
Wie breit ist ihre Produktpalette im Bereich des Dachsteins aufgestellt?
Jens Brückmann: Aktuell bieten wir mit acht Modellen, fünf Oberflächen und zehn Farben eine breite Auswahl für individuelle Dachdesigns an. Dabei gibt es zu jedem Modell – in Form, Farbe und Funktion aufeinander abgestimmt – die passenden Systemkomponenten. Von der Unterdeckbahn bis zum Photovoltaiksystem, vom Firstsystem bis zum Schneefang an der Traufe.
Nachhaltigkeit, CO2-Bilanz & Co. Was konnten Sie bei der Produktion von Dachsteinen bereits verändern?
Jens Brückmann: Die CO2-Bilanz wird auch für uns immer wichtiger. Addiert man den CO2-Ausstoß über alle Phasen der Produktion hinweg, dann haben Dachsteine im Vergleich mit Dachziegeln und Metall – den anderen Bedachungsmaterialien für Steildächer – den geringeren CO2-Fußabdruck. Der wird sogar noch deutlich besser, wenn man den Aspekt nachhaltige Produktion mit einbezieht.
Dachsteine aus Beton, die in der Produktion bei gerade mal 50–60 Grad aushärten, haben schon jetzt einen um 20 bis 30 % kleineren CO2-Fußabdruck als andere Bedachungsmaterialien. Zudem karbonisiert Beton beim Altern, er lagert also im Lauf der Jahre CO2 ein. Das macht Dachsteine nicht nur immer härter, sondern ihre CO2-Bilanz verbessert sich auf dem Dach.
Ein gutes Beispiel zur Nachhaltigkeit ist unser Aerlox-Dachstein. Eine Spezialbetonmischung macht es hier möglich, bei gleicher Stabilität leichtere Dachsteine herzustellen, das Gewicht pro Flächeneinheit sinkt so um rund 30 %. Der deutlich geringere Materialverbrauch verbessert nochmals um rund 25 % die ohnehin schon gute CO2-Bilanz – bei der Herstellung ebenso wie beim Transport.
Zum Schluss sind noch Glückwünsche angebracht. Braas wurde aktuell als „Marke des Jahrhunderts“ in der Kategorie „Die Dachpfanne“ ausgezeichnet. Worauf lässt sich diese Auszeichnung zurückführen?
Jens Brückmann: Die Verlagsgruppe „DIE ZEIT“ vergab die Auszeichnung an Braas, da wir mit unseren Produkten die Baugeschichte von den ersten Jahren der Bundesrepublik bis heute geprägt und mitgestaltet haben. Unsere Bekanntheit ist nicht nur bei Verarbeitern, sondern auch bei Bauherren und Architekten nach wie vor sehr hoch.
Ob Dächer leisten, was sie sollen, hängt entscheidend von der Wahl des Materials und vom Systemaufbau ab. Wir beweisen bereits seit über siebzig Jahren unsere Qualität – nicht nur im Dachsteinbereich. Dreißig Jahre Materialgarantie untermauern dabei das Vertrauen in unser Produkt. Mit Dachsteinen von Braas sind Dachdecker und Bauherren immer auf der sicheren Seite. Architekten schätzen unsere Produkte nicht nur in punkto Design und Funktionalität sondern auch, wenn es um die energetische Nutzung von Dächern geht. Unsere dachintegrierten PV-Systeme lassen technisch und gestalterisch keine Wünsche offen.
Interviewgast und Kontakt für Architekten:
Jens Brückmann
Dachdeckermeister, Systemberater
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E: jens.brueckmann@bmigroup.com
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